Die dritte Dimension im OP [05.03.2014] Die dritte Dimension im Weimarer-OP etabliert Weimar. Die Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe am Weimarer Sophien- und Hufeland-Klinikum ist deutschlandweit die erste Frauenklinik, die fortan in der dritten Dimension – dank der Einführung eines Olympus-3D-Systems – operieren kann. Heute Morgen kam die innovative Technik bereits zum Einsatz, die zukünftig Standard bei operativen Eingriffen der hiesigen Gynäkologen sein wird. Nach einer thüringenweit erstmaligen einwöchigen Teststellung im Herbst letzten Jahres hat das Klinikum als Vorreiter in den neuesten Stand der Medizintechnik investiert. Dementsprechend lächelte Dr. Jörg Herrmann mehr als zufrieden, als er die 3D-Brille heute Morgen auf die Nase schieben konnte. Der Chefarzt der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe des Klinikum Weimar stand, komplett in Grün gehüllt, im Operationssaal bei seiner Patientin am OP-Tisch. Etwa eineinhalb bis zwei Stunden dauerte der minimal-invasive Eingriff, der trotz eines routinemäßigem Ablaufes vom ersten Schnitt bis zum letzten Nadelstich eben doch etwas Besonderes blieb: Das neue Gerät in Kombination mit der 3D-Brille ermöglichte dem Operateur, eine zusätzliche Dimension beim Operieren, nämlich die räumliche Darstellung. „Der Arzt hat den Eindruck, er ist direkt im Körper.“, antwortet Herrmann auf die Frage, wie Unbeteiligte sich den Anblick vorstellen könnten. Mit einer kleinen Handbewegung zeigte er auf den Bildschirm neben ihm, der die Bilder aus dem Inneren der Patientin widerspiegelte. „Die Tiefe bei den übertragenen Bildern musste sich der Operateur bislang immer selbst erschließen. Die 3D-Technik ist hier ein Schritt weiter.“ Gerade für unerfahrene Operateure birgt sie Vorteile, zum Beispiel beim Nähen und beim Einlegen von Netzen zur Behebung von Beckenbodensenkungen. Die Entfernung, die grundsätzlich eine gewisse Praxis erfordert, kann schneller besser eingeschätzt werden. Die Hand-Augen-Koordination wird erleichtert. Weitere Vorteile sind, dass große und langwierige OPs schneller und sicherer ausgeführt werden können, weil der Arzt weniger ermüdet. Der Eingriff gilt als besonders blutungsvermeidend und gewebeschonend. Feinste Nerven und Gefäße werden dargestellt. „Um auf diese Weise operieren zu können, ist eine gute Portion Übung notwendig.“, weiß Chefarzt Herrmann, der seit Jahren seine Erfahrungen an Kollegen aus dem gesamten Bundesgebiet im Rahmen verschiedener Weiterbildungen weitergibt, auch für das Operieren in 3D. |
24.04.2024 - 00:52 Uhr |
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