Aktuelles > News/Pressemeldungen > Emotionaler Festakt am Weimarer Klinikum: Langjähriger Ärztlicher Direktor verabschiedet

Oberkirchenrat Christoph Stolte, Klinik-Geschäftsführer Tomas Kallenbach, die neue Pflegedirektorin Diana Fiedler, der neue Ärztliche Direktor PD Dr. Olaf Bach mit seinem Stellvertreter Dr. Christof Lascho, der scheidende Ärztliche Direktor Prof. Dr. Reinhard Fünfstück und Rektor Axel Kramme (von links). Foto: Thomas Müller.

„Es gibt Tage, die unter die Haut gehen“ – treffender hätte es Dr. Richard Serfling in seiner Laudatio auf den scheidenden Ärztlichen Direktor des Weimarer Klinikums nicht formulieren können. In einem emotionalen Festakt wurde Professor Dr. Reinhard Fünfstück in den Ruhestand verabschiedet. Die Position des neuen Ärztlichen Direktors nimmt fortan PD Dr. Olaf Bach ein. Dr. Christof Lascho fungiert als Stellvertreter. Darüber hinaus wurde Diana Fiedler offiziell als neue Pflegedirektorin begrüßt. 

Zur Veranstaltung begrüßte Tomas Kallenbach über 100 Gäste – darunter hochrangige Vertreter aus Politik, Gesundheitswesen, Wirtschaft und Kirche sowie zahlreiche Mitarbeiter des Hauses. Der Klinik-Geschäftsführer dankte Prof. Fünfstück für seinen unermüdlichen Einsatz  und seine immer währende Loyalität. Zudem hob Kallenbach Prof. Fünfstücks hohe fachliche Kompetenz und seine gute Vernetzung hervor.

Fast zwei Jahrzehnte bildete das Weimarer Klinikum den Lebensmittelpunkt von Prof. Fünfstück. Von 2001 bis 2015 fungierte er als Chefarzt der Klinik für Innere Medizin I, ab 2007 prägte er das Klinikum als Ärztlicher Direktor. Nebenbei engagiert sich in zahlreichen medizinischen Gremien von bundesweiter Relevanz und wurde für sein Wirken unter anderem mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.  Während der Festveranstaltung wurde ihm eine weitere Würdigung zuteil: Oberkirchenrat Christoph Stolte, Vorstandsvorsitzender der Diakonie Mitteldeutschland, verlieh dem verdienstvollen Mediziner das Kronenkreuz in Gold – die höchste Auszeichnung des Diakonischen Werkes und entpflichtete den langjährigen Ärztlichen Direktor. Rektor Axel Kramme führte die neue Pflegedirektorin, Schwester Diana Fiedler, in ihr Amt ein und segnete sie und den neuen Ärztlichen Direktor, PD Olaf Bach, für ihren Dienst.

Sichtbar ergriffen ließ Professor Fünfstück seine Ära am Weimarer Klinikum Revue passieren. „Für mich war es in meinem bisherigen Leben eine sehr schöne und erfüllte Zeit. Wenn der Beruf Freude bereitet und die Aufgaben und Pflichten des Ärztlichen Direktors nicht als Last empfunden werden, werden Sie verstehen, dass mir der Abschied schwer fällt.“ Er hob die gute Zusammenarbeit mit der Geschäftsführung hervor: „Ich schätze an Herrn Kallenbach seine von Kollegialität geprägte Lebensauffassung. Er hat ein gutes Gespür, Persönlichkeiten für die verantwortungsvollen Aufgaben der Geschäftsführung zu gewinnen.“  Wenngleich Prof. Fünfstück offiziell aus dem Klinikum verabschiedet wurde, bleibt er den Patienten noch erhalten: An drei Tagen in der Woche praktiziert er im Medizinischen Versorgungszentrum. 

Während Prof. Fünfstück in den letzten vier Jahren für sein Amt frei gestellt war, treten mit PD Dr. Olaf Bach und seinem Stellvertreter Dr. Christof Lasch zwei aktive Chefärzte an die Spitze des ärztlichen Kollegiums. Tomas Kallenbach betonte, dass ihnen ein besonderer Spagat zwischen der Interessenvertretung des ärztlichen Dienstes und dem unternehmerischen Willen der Krankenhausleitung auferlegt sei. „Die ausbalancierte Realisierung dieser zwei Aufgaben verlangt Kenntnisreichtum, Erfahrung, Fingerspitzengefühl, Diplomatie und vor allem ein hohes Maß an Loyalität.“  Zugleich zeigte er sich überzeugt, dass die beiden Mediziner für ihre Aufgabe gut gerüstet sind: „Sie beide sind internes Netzwerken und die Berücksichtigung interdisziplinärer Argumente in besonderer Qualität gewohnt.“  Besonders hob Kallenbach Dr. Olaf Bachs außerordentliches ärztliches Engagement in Malawi hervor, das er auch als Ärztlicher Direktor fortsetzen werde.

Privatdozent Dr. Olaf Bach ist seit 2009 Chefarzt der Klinik für Orthopädie, Unfall- und Handchirurgie und Leiter der Zentralen Notaufnahme. Nach dem Studium in Leipzig und Jena sowie der Facharztausbildung und Oberarzttätigkeit am Uniklinikum Jena hat er sich frühzeitig im Ausland engagiert. Für den Entwicklungshilfeansatz in Malawi erhielt er 2003 das Bundesverdienstkreuz. Von 2003 bis 2009 war er in Schottland tätig.

Aus Sicht von Dr. Richard Serfling ist die Neubesetzung ideal: „Mit den Kollegen, die durch ihre Tätigkeiten in der Zentralen Notaufnahme und auf der Intensivstation engen Kontakt zu allen anderen Fachdisziplinen haben, bestehen ideale Voraussetzungen für die Fortführung des Ärztlichen Direktorates.“ 

Der neue Ärztliche Direktor zollte seinem Amtsvorgänger großen Respekt und Anerkennung.
Dr. Bach erklärte, er wolle im kommenden Jahr gemeinsam mit dem Personal die „Atmosphäre der Exzellenz und Empathie fortentwickeln. Dazu erklärte er: „Exzellente Medizin heißt, hohe Anforderungen zu stellen, aber zu allererst an sich selbst. Exzellenz muss vorgelebt werden, sie braucht fachliche Diskussionen, befreit von hierarchischen Hemmungen.“

Im Fokus der Veranstaltung stand auch Diana Fiedler. Die neue Pflegedirektorin wurde offiziell in ihrem Amt begrüßt. Diana Fiedler erlernte ab 1999 in Ludwigslust den Beruf der Kinderkrankenschwester und trat der Diakonieschwesternschaft bei. Später wechselte sie in die Erwachsenenpflege und arbeitete bei einem ambulanten Pflegedienst. Es folgte eine vierjährige Tätigkeit in einem neurologischen Rehazentrum in Leipzig. Parallel absolvierte sie in Halle den Bachelor für Pflegewissenschaften. 2012 begann die Tätigkeit am Sophien- und Hufeland-Klinikum. Christine Grau, die bis Ende 2018 als Pflegedienstleiterin fungierte, kann sich daran noch genau erinnern: „Im Einstellungsgespräch fiel mir sofort auf: Die will und kann mehr. Sie brachte alle Eigenschaften mit, um die schwierige Situation der Pflegekräfte damals auf der Station zu beruhigen.“  So übernahm Diana Fiedler 2013 die stellvertretende Pflegedienstleitung. Parallel zu dieser anspruchsvollen Aufgabe absolvierte sie in Mainz ein Masterstudium im Bereich Gesundheitsmanagement, es folgte eine Zusatzqualifikation auf dem Gebiet Risikomanagement. Von diesem Engagement zeigte sich Christine Grau sehr beeindruckt: „Schwester Diana steht immer für ernste Herausforderungen bereit und zur Verfügung“ und fügte anerkennend hinzu: „Sie ist immer empathisch und geht stets fröhlich, freundlich auf ihre Mitmenschen zu und mit ihnen um. Sie hat Ideen, kann andere dafür begeistern und setzt sie um.“
Diana Fiedler engagiert sich unter anderem als verantwortliche Schwester der Schwesternvertretung in der Sophienhausschwesternschaft, in der Ethikkommission der Landesärztekammer und im Gemeindekirchenrat in Weimar. In ihrer Antrittsrede zeigte sich die neue Pflegedirektorin hoch motiviert und unterstrich, dass ihr der kollegiale Kontakt zu den Pflegekräften sehr am Herzen liege: „Ich möchte die Ressourcen, die unser Haus zu bieten hat, weiterhin nutzen: Pflegepersonal mit langer Berufserfahrung, junge und engagierte Berufsanfänger, Pflegepersonal, das Prozesse kritisch hinterfragt und bereit ist, Lösungen zu finden.“ Diana Fiedler freut sich dabei über die Unterstützung durch ihre beiden Stellvertretungen Schwester Angelika Hoffmann und Schwester Julia Dörnfeld sowie durch die engagierte Arbeit der Stations- und Abteilungsleitungen.  Zugleich stellte sie klar: „Pflege in der heutigen Zeit bedeutet nicht dienen und aufopfern, sondern eigenständiges, fachlich hochkompetentes und am Wohl des Patienten ausgerichtetes Handeln.“ Dem Publikum gab sie auf den Weg: „Es liegen viele Herausforderungen vor uns. Aber ich kann Ihnen sagen, ich bin bereit!“


 Die komplette ärztliche und pflegerische Leitung mit OKR Christoph Stolte (links): Julia Dörnfeld, Tomas Kallenbach, Diana Fiedler, PD Dr. Olaf Bach, Angelika Hoffmann und Dr. Christoph Lascho (von links).

Hoffnungsvoller Start für elfjähriges Mädchen im Klinikum Weimar: Schwere Knochenentzündung von Muzhda aus Afghanistan wird behandelt [31.01.2024]

Die Patientin Muzhda mit dem Ärztlichen Direktor PD Dr. Olaf Bach, Kinderklinik-Chefärztin PD Dr. Kristin Kipp und Klinik-Geschäftsführer Tomas Kallenbach (von links).
Foto: Thomas Müller

 

Seit kurzem befindet sich die 11-jährige Muzhda aus Afghanistan in der Kinderklinik des Sophien- und Hufeland-Klinikums. Die junge Patientin wurde aufgrund einer schweren Knochenentzündung und der Notwendigkeit einer operativen Versorgung aufgenommen. Bei ihrer Ankunft wurde sie herzlich von Klinik-Geschäftsführer Tomas Kallenbach, dem Ärztlichen Direktor PD Dr. Olaf Bach und der Chefärztin der Kinderklinik, PD Dr. Kristin Kipp begrüßt. In der kommenden Zeit setzen sie sich für einen erfolgreichen Behandlungsverlauf ein.

„Ursprünglich war Muzhda Opfer eines Unfalls in ihrer Heimat, bei dem ihr linkes Bein schwer verletzt wurde. Infolgedessen entwickelte sich später eine schwere bakterielle Infektion, gegen die herkömmliche Antibiotika nicht wirksam waren“, berichtet die Chefärztin der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, PD Dr. Kristin Kipp.

Im Dezember 2022 wurde Muzhda über den Verein Friedensdorf International nach Deutschland gebracht, mit der dringenden Bitte, das Bein des Kindes zu retten. In der Hoffnung, die Entzündung zu stoppen und den Knochen wieder aufzubauen, wurden in den vergangenen Monaten bereits mehrere Operationen in einer nordrhein-westfälischen Klinik durchgeführt. Aufgrund des fortgeschrittenen Krankheitsbildes waren die bisherigen Ergebnisse nur teilweise erfolgreich. „Obwohl die Entzündung zurückgegangen ist, blieb der Knochen defekt und das betroffene Bein ist im Vergleich zur rechten Seite um zehn Zentimeter verkürzt“, führt PD Dr. Kipp aus, die sich mit ihrem Team der Kinderklinik um das Wohl des Mädchens kümmert.  

Das Klinikum Weimar verfügt über erfahrene Spezialisten, die mit der Behandlung schwerer Knochenentzündungen vertraut sind, darunter der Ärztliche Direktor PD Dr. Olaf Bach. Durch seine langjährige Erfahrung und seine zahlreichen Arbeitseinsätze in Malawi ist er mit der Behandlung dieses speziellen Krankheitsbildes vertraut. Aufgrund dieser Expertise hat das Friedensdorf International das Team des Weimarer Klinikums gebeten, das Mädchen zu behandeln. „Da die Knochenentzündung bereits sehr weit fortgeschritten ist, können wir zum heutigen Zeitpunkt noch keine Prognose abgeben. Die Behandlung wird eine sehr große Herausforderung, der wir uns natürlich stellen, um dem Mädchen mehr Lebensqualität zu ermöglichen“, sagt PD Dr. Olaf Bach, der als Chefarzt die Klinik für Orthopädie, Unfall- und Handchirurgie leitet.
 
Die Zusammenarbeit zwischen dem Klinikum Weimar und der Hilfseinrichtung Friedensdorf International besteht bereits seit mehr als zwei Jahrzehnten. „Wir haben einen sehr guten Kontakt zum Friedensdorf. In den vergangenen Jahren wurden immer wieder Kinder mit verschiedenen Erkrankungen an unser Klinikum vermittelt. Wir finanzieren dabei die Behandlung und stellen neben den benötigten Medikamenten und Technologien auch das erforderliche ärztliche und pflegerische Personal zur Verfügung“, erklärt Geschäftsführer Tomas Kallenbach.

  
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