Aktuelles > News/Pressemeldungen > Von der Heilkraft des Tanzens: Brigitte Backhaus begeistert Geriatrie-Patienten

Biodanza in der Geriatrie: Brigitte Backaus (in Weiß) mit den Patienten des Weimarer Klinikums, darunter auch Monika Witzmann (mit Mütze) . Foto: Thomas Müller

„Ich habe schon seit vielen Jahren nicht mehr getanzt. Es hat mir richtig gut getan, auf so eine tolle Weise in Bewegung zu kommen – auch wenn es ein kleines bisschen anstrengend war“, berichtet Monika Witzmann begeistert. Die Seniorin ist Patientin in der Klinik für Geriatrie am Sophien- und Hufeland-Klinikum und hat erstmals an einem „Biodanza“-Kurs teilgenommen.

„Biodanza“ ist eine bewegungs- und erlebnisorientierte Methode, die altes Wissen über die Heilkraft des Tanzens mit wissenschaftlichen Erkenntnissen verbindet. Die geriatrischen Patienten, deren motorische Fähigkeiten es zulassen, haben einmal pro Woche die Möglichkeit, an einem einstündigen Biodanza-Kurs teilzunehmen. Das Ziel des Kurses besteht darin, mithilfe speziell ausgewählter Musik eine Harmonie zwischen Motorik, Denken und Fühlen herzustellen. Dabei spielt es keine Rolle, ob sich die Patienten im Stehen bewegen oder die Übungen aufgrund ihrer Erkrankung im Sitzen, wie beispielsweise im Rollstuhl, vornehmen. 

Dieses besondere Angebot wurde von Brigitte Backhaus ins Leben gerufen. Die ehemalige Medizintechnik-Leiterin des Klinikums ist ausgebildete Biodanza-Trainerin. Das Herz der Weimarerin schlägt seit jeher für die Musik und seit Beginn ihres Ruhestands leitet sie eigene Biodanza-Kurse. So begeistert sie bundesweit von der Volkshochschule Weimar über die Biodanzaschule Leipzig bis hin zur Insel Hiddensee andere Menschen für das Tanzen und steckt sie mit ihrer Energie und Lebensfreude an. 

Am Weimarer Klinikum möchte Brigitte Backhaus mit ihren Kursen zu einer schnelleren Genesung der Patienten beitragen. „Es ist wissenschaftlich belegt, dass Biodanza bei Menschen im hohen Alter eine herausragende Wirkung erzielt – etwa bei der Rehabilitation motorischer Fähigkeiten, bei der Wiedergewinnung des Selbstwertgefühls oder in der Steigerung der Lebensqualität“, erklärt die Kursleiterin.
Auch das Ärzte-Team der Klinik für Geriatrie ist vom Biodanza-Konzept überzeugt: „Ich kann bestätigen, dass die Kurse unseren Patienten sehr gut tun und eine positive Wirkung auf Körper, Geist und Seele haben“, berichtet Chefarzt Dr. med. Henning Gockel.  

Von den Patienten wird das neue Angebot sehr gut angenommen. Seit Oktober 2018 veranstaltet Brigitte Backhaus die Kurse, an denen jeweils rund 15 Patienten teilnehmen. „Es bereitet uns viel Freude, gemeinsam in Bewegung zu sein und wir genießen es sehr, dass wir als Patienten eine Stunde lang unsere Beeinträchtigungen vergessen können. Ich freue mich schon auf den nächsten Kurs“, berichtet Teilnehmerin Monika Witzmann.

 

Telenotärztliche Versorgung startet in Weimar als Pilotprojekt [08.07.2021]

Wichtiger Schritt in der Notfallrettung
Telenotärztliche Versorgung startet in Weimar als Pilotprojekt

Weimar. Weimar wird Vorreiter in Thüringen: Fortan kann sich das Rettungsfachpersonal bei Fragen zur Patientenversorgung per Videoschalte mit einem Notarzt verbinden lassen. Ein entsprechendes Pilotprojekt wurde gemeinsam durch die Kassenärztliche Vereinigung Thüringen, das Sophien- und Hufeland-Klinikum, die Stadtverwaltung Weimar, die beiden Rettungsdienste, Deutsches Rotes Kreuz, Kreisverband Weimar e.V. und die Johanniter Unfall Hilfe, Regionalverband Mittelthüringen, sowie die Berufsfeuerwehr Weimar mit Unterstützung der Firma Riedel und Schulz Medizintechnik initiiert.
Die telenotärztliche Versorgung soll immer dann eine zeitnahe Versorgung von Notfallpatienten ermöglichen, wenn der reguläre Notarzt zeitnah nicht am Einsatzort verfügbar ist.

Dazu stellt das Sophien- und Hufeland-Klinikum erfahrene Fachärzte für Anästhesie mit mehrjähriger intensivmedizinischer Expertise zur Verfügung. Über eine datensichere Verbindung können die Notärzte ihre Kompetenz bei Rettungseinsätzen einbringen, ohne selbst am Einsatzort anwesend zu sein. Dazu wurde im Klinikum ein spezieller Telearbeitsplatz geschaffen. Der Kontakt erfolgt über eine verschlüsselte Video- und Audioverbindung mit dem jeweiligen Rettungsdienst-Team vor Ort. Auch eine schriftliche Kommunikation ist möglich, um etwa Medikamentendosierungen sicher anzuordnen.

Die in Weimar eingesetzten Rettungswagen wurden mit entsprechender Kommunikations- und Medizintechnik ausgestattet. Dadurch ist es möglich, dem Telenotarzt in Echtzeit Vitaldaten oder EKG-Aufnahmen des Patienten zu übermitteln. Im Bedarfsfall kann zusätzliche fachliche Expertise direkt in den aktiven Kommunikationsprozess eingebunden werden, um gemeinsam die weiteren Behandlungsschritte zu planen – etwa einen unmittelbar notwendigen Eingriff nach einem Herzinfarkt.

Gleichzeitig erfolgt die digitale Voranmeldung im Krankenhaus ohne zusätzlich notwendige Telefonate, die für die Weiterbehandlung des Patienten notwendigen Ärzte können so ohne Zeitverlust für die Patientenübernahme durch den Rettungsdienst im Krankenhaus aktiviert werden.

Dr. Christof Lascho, Chefarzt der Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin am Weimarer Klinikum, unterstreicht die Vorteile des Projekts: „Durch die telenotärztliche Versorgung wird der Rettungsdienst  durch eine zusätzliche Rückfallebene gestärkt, denn bei Unsicherheiten können die Sanitäter auf schnellstem Weg einen Notarzt hinzuziehen. Für die Patienten bedeutet dies natürlich ein hohes Maß an Sicherheit.“ Zugleich betont der Mediziner, der das personalintensive Projekt mit seinem Team am Klinikum koordiniert: „Der Telenotarzt ist als zusätzliche Möglichkeit neben dem Notarzt vor Ort vorgesehen. Er soll den regulären Notarzt natürlich nicht verdrängen oder ersetzen, sondern lediglich eine Unterstützung für das Rettungsdienstpersonal vor Ort bieten.“
Der Einsatz von Telenotärzten geht auf ein Digitalsierungsprojekt der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Thüringen zurück. Sie stattet dafür seit 2019 alle Notarzt-Einsatzfahrzeuge im Land mit Tablet-Computern aus. Das Weimarer Pilotprojekt ist für die Dauer von sechs Wochen angelegt und wird zunächst in der einsatzreichsten Zeit zwischen 7 und  19 Uhr durchgeführt. Die gewonnenen Erfahrungen sollen in die perspektivischen Planungen einer dauerhaften Vorhaltung eines solchen Telenotarztsystems einfließen und dadurch zu einer verbesserten notfallmedizinischen Versorgung der Bürger im gesamten Freistaat beitragen.

Auch interessant:

Filmlink auf youtube zum Thema: Digitalisierung der Rettungskette
https://www.youtube.com/watch?v=y86oOjVH2ro

  
« zurück

  19.04.2024 - 13:33 Uhr      
 Wir sind zertifiziert

   
     ISO Siegel

   

 Ihre Ansprechpartnerinnen

 

Stabsstelle für Öffentlichkeitsarbeit

Sandra Hellmuth
Tel. 03643/ 57-2169

Viktoria von Kalm
Tel. 03643/ 57-2164

 

Fax 03643/ 57-2002 z.H. Öffentlichkeitsarbeit
presse@klinikum-weimar.de