Vor dem Mauerlement, das vom Weimarer Klinikum erworben wurde: DNT-Generalintendant Hasko Weber, die Künstlerin Christina Wildgrube sowie Klinik-Geschäftsführer Tomas Kallenbach und der Ärztliche Direktor Prof. Dr. Reinhard Fünfstück (von links). Foto: Maik Schuck
Was bis zum 9. November 1989 unmöglich war, geriet 30 Jahre später auf dem Weimarer Theaterplatz zur Attraktion für Bürger und Touristen. Mit der Mauer-Installation "Horizonte" rückte das Deutsche Nationaltheater die innerdeutsche Grenze noch einmal ins Blickfeld. Auf einer Länge von 20 Metern hatten sich 17 Betonwinkelstützelemente der gewohnten Sicht auf das Dichterdenkmal am Theaterplatz in den Weg gestellt. Zum 30. Jahrestag des Mauerfalls fand das Kunstprojekt seinen Abschluss. Die Betonelemente, die aus noch aus einer DDR-Produktion stammen, wurden von Weimarer Unternehmen, Organisationen und Bürgern für den guten Zweck erworben - an der Aktion beteiligte sich auch das Sophien- und Hufeland-Klinikum. Insgesamt konnte ein Erlös von 9.555 Euro erzielt werden, der dem Kinder- und Jugendfonds der Bürgerstiftung zugutekommt.
"Die Wende und die Finanzkraft des wiedervereinigten Deutschlands haben den jahrzehntelang gehegten Wunsch der Weimarer nach einem effizienten, neuen Krankenhaus Wirklichkeit werden lassen", sagte Klinik-Geschäftsführer Tomas Kallenbach, der das Projekt außerordentlich begrüßt. In den nächsten Monaten werden die Mauerelemente im öffentlichen Raum der Stadt Weimar zu sehen sein. Voraussichtlich im Frühjahr 2020 wird das Mauerelement mit dem Schriftzug "Für ein grenzenloses und gesundes Miteinander" auf dem Klinik-Gelände aufgestellt.
Diagnose: Nierenversagen. Der Weg einer Dialysepatientin [03.05.2022]
Im Jahr 2003 hatte sie schließlich das Glück, eine Spenderniere zu erhalten. Dieses währte jedoch nur einige Jahre, dann verlor sie die Niere wieder. Die Bauchfelldialyse kam nun aus unterschiedlichen Gründen nicht mehr in Frage. Ein Wechsel zur Hämodialyse, auch Blutwäsche genannt, erfolgte. Susanne Sonnenburg belastete die neue Situation jedoch. Der starre Rhythmus, an den sie durch die Dialyse im Dialysezentrum nun gebunden war, beeinträchtigte sie in ihrem Alltag; einer Arbeit nachzugehen war in der Anfangszeit undenkbar. Hinzu kamen ständige Müdigkeit und Durst, da die tägliche Trinkmenge reduziert werden musste. „In der ersten Zeit hatte ich zudem große Probleme mit meinem Shunt. Da meine Gefäßverhältnisse nicht optimal sind, waren mehrere Operationen notwendig, um einen funktionierenden Shunt zu schaffen“, sagt sie rückblickend. Im Rahmen verschiedener Veranstaltungen und durch eigne Internetrecherchen erfuhr Susanne Sonnenburg schließlich von der Möglichkeit, die Hämodialyse zu Hause durchzuführen. Lange Zeit stellte dies jedoch keine reale Option für sie dar. „Erst ein Vortrag von Pascal Kopperschmidt, selbst Heimdialysepatient, vor etwa drei Jahren und das Zureden von Steffen Preuß, der früher Pfleger in meinem Dialysezentrum in Pößneck war und mich heute als Shunt-Koordinator im Klinikum Weimar betreut, haben dazu geführt, dass ich mir konkreter Gedanken über diese Möglichkeit gemacht habe“, berichtet die Dialysepatientin. „Auch mein Mann, der täglich miterlebte, wie mich die Dialyse im Zentrum zunehmend psychisch belastete, bestärkte mich in dem Gedanken.“ Anfang 2020 sprach sie schließlich einen der Nephrologen im Dialysezentrum an, ob nicht die Möglichkeit bestünde, zu Hause zu dialysieren. Daraufhin wurde ihr der Kontakt zur Firma B. Braun vermittelt, von welcher bekannt war, dass sie ein Konzept für die Heimhämodialyse entwickelt hatte. Dann ging alles relativ zügig, von der Kontaktaufnahme bis zur ersten Dialyse zu Hause vergingen nur wenige Monate. „Mit der Heimdialyse hat sich meine Lebensqualität deutlich verbessert. Durch die verlängerten Dialysezeiten – bis zu 24 Stunden in der Woche anstelle von 15 Stunden – ist die Behandlung schonender geworden, meine Laborwerte haben sich verbessert, die Medikamente konnten reduziert werden und ich bin nicht mehr so oft müde“, freut sich Susanne Sonnenburg. Trotz der gesteigerten Dialysezeit und der hinzukommenden Zeit für Vor- und Nachbereitung der Dialyse, ist sie nun flexibler in ihrer Alltagsgestaltung und kann auch wieder täglich ihrer Arbeit nachgehen. Regelmäßige Kontrollen des Shunts gehören jedoch weiterhin zu ihrem Alltag. Dafür fährt sie zweimal im Jahr nach Weimar, um sich im zertifizierten Shuntzentrum des Klinikums durchchecken zu lassen. Der Fachbereich der Shuntchirurgie ist seit September 2020 als überregionales „Shuntreferenzzentrum“ für Patienten mit einer terminalen Niereninsuffizienz – einem dauerhaften Versagen der Nierenfunktion – zertifiziert. |
19.04.2024 - 07:42 Uhr |
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