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Blick hinter die Kulissen des Klinikum Weimar
Besucheransturm beim Tag der offenen Tür 2013

Weimar. Über 3000 Besucher nutzten die Möglichkeit, am 14. September 2013 in der Zeit von elf bis 15 Uhr den Blick hinter die Kulissen des Weimarer Krankenhauses zu schauen. Neben der Besichtigung von zum Teil nicht öffentlich zugänglichen Bereichen präsentierten sich die einzelnen Kliniken und Abteilungen mit einem umfassenden Informations- und Aktionsprogramm.

Die Besucher konnten sich in den vier Stunden über die neuesten Untersuchungs- und Behandlungsmethoden informieren und verschiedene Vorträge zu aktuellen Gesundheitsthemen wie beispielsweise Schnarchen und Burnout wahrnehmen. Außerdem gibt es die Möglichkeit, mit medizinischen Messungen und einer speziellen Wiegung die eigene körperliche Konstitution zu prüfen. Das Testen des persönlichen Schlaganfallrisikos sowie der Temperatur- und Schmerzempfindlichkeit sorgten für lange Schlangen. Für Kinder gab es spezielle Angebote wie den Besuch der Teddybärklinik, in der viele der kleinen Freunde mit Pflastern und Binden versorgt wurden. Gleich drei übergroße Organmodelle luden auf eine Begegnung mit dem eigenen Körper ein.

Höhepunkte waren die Präsentation der Rettungsdienste, die unter anderem eine authentische Patientenbergung aus einem Autowrack und eine Drehleiterrettung vor dem Haupteingang demonstrierten. Gleich nebenan startete unter der Schirmherrschaft der Ministerin Heike Taubert und des Olympiasiegers Hartwig Gauder zum ersten Mal der Offene Mittelthüringer Krankenhauslauf, der auch gleichzeitig der 3. Weimarer Kliniklauf war. Die Gesamtwertung führt nun das Team des HSV an. In der Platzierung der Krankenhauswertungen konnte ich das Sophien-und Hufeland-Klinikum vor dem Marienstift Arnstadt und dem Katholischen Krankenhaus in Erfurt positionieren. Insgesamt 25 Dreierteams waren zum 15 Kilometerlauf angetreten.

„Ein Tag der offenen Tür bedeutet für ein Krankenhaus immer, die Balance zwischen der Neugier der Besucher und den Belangen der Patienten und Ärzte zu finden. Das hat gut geklappt. Wir waren über den großen Zuspruch der Bevölkerung, unsere Angebote wahrzunehmen, mehr als erfreut. Wir sehen darin ein Indiz für die Verbundenheit mit dem Haus und die hohe Akzeptanz.", so Geschäftsführer Tomas Kallenbach.

Am 7. und 14. Oktober 1998 ist es dann genau 15 Jahre her, seitdem über 350 Weimarer Patienten in den Klinikneubau an der Sackpfeife verlegt wurden. Die damalige Inbetriebnahme nach insgesamt vier Jahren Bauzeit war der Anlass, das Krankenhaus-Jubiläum mit einem Tag der offenen Tür zu begehen. Das Motto der diesjährigen Veranstaltung ist gleichzeitig ein Anspruch des Hauses: „Bei uns in guten Händen“.

Das Sophien- und Hufeland-Klinikum versorgt in den zwölf Fachabteilungen – Innere Medizin I, Innere Medizin II, Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, Gynäkologie und Geburtshilfe, Radiologie und Nuklearmedizin, Anästhesie und Intensivmedizin, Kinder- und Jugendmedizin, Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Orthopädie, Unfall- und Handchirurgie, Psychiatrie und Psychotherapie, Neurologie und Klinische Neurophysiologie, Physikalische und Rehabilitative Medizin – aktuell über 20.000 stationäre Patienten pro Jahr. Dazu kommen 36.000 Menschen, die hier jährlich ambulant behandelt werden. Etwa 20.000 Kinder wurden bisher im Klinikum geboren.

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 Das war unser Programm zum Tag der offenen Tür!

Über 530 „Zugänge zum Leben“ in einem Jahr: Shuntzentrum hat sich erfolgreich etabliert [03.07.2020]

Seit einem Jahr in Weimar im Einsatz: das Team des Shuntzentrums mit Leiterin Dr. Dinah Döbrich (vorne) sowie Shunkoordinator und OP-Pfleger Steffen Preuß, Oberarzt Thomas Franz, operationstechnische Assistentin Christina Duwe und Oliver Otto, Leitung Anästhesiepflege (hinten von links) . Foto: Thomas Müller

Hochkonzentriert setzt Dr. Dinah Döbrich, Leiterin des Shuntzentrums am Sophien- und Hufeland-Klinikum, das Skalpell an die Armvene ihres akut nierenkranken Patienten an.
Die Schnitte, die sie mit Hilfe einer Lupenbrille vornimmt, sind nur wenige Millimeter lang. Bei dem routinierten Eingriff verbindet die Chirurgin der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie Hoch- und Niederdruckblutgefäße und erzeugt damit eine Kurzschlussverbindung, die in der Medizin als Shunt bezeichnet wird. Für Patienten die sich mit einer Nierenfunktionsstörung – im Fachjargon Niereninsuffizienz – mehrfach pro Woche zur Blutwäsche, der Dialyse,  begeben müssen, kann ein Shunt ein lebensnotwendiger Zugang zu einer künstlichen Niere sein. Shuntchirurgie ist dabei eine verantwortungsvolle Aufgabe, die über die Langzeitprognose von Dialysepatienten entscheidet.

Seit Bestehen des Shuntzentrums haben Dr. Döbrich und ihr multiprofessionelles Team mehr als 530 Patienten behandelt. Zum 1. Juli 2019 hatte die Fachärztin für Chirurgie und Gefäßchirurgie mit vier langjährigen Kollegen am Weimarer Klinikum ihre Arbeit aufgenommen. Neben Dr. Döbrich zählen Oberarzt Thomas Franz, Shuntkoordinator und OP-Pfleger Steffen Preuß, OP-Schwester Christina Duwe, Sekretärin Kathrin Herzog und die Pflegefachkräfte des Shuntzentrums zum Team. Sie pflegen eine enge Zusammenarbeit zu anderen Klinik-Fachbereichen und zum Dialysezentrum Weimar/Apolda.

„Wir wurden in Weimar nicht nur herzlich aufgenommen, sondern alle Bereiche haben engagiert mitgezogen“, berichtet Döbrich und zieht eine erfolgreiche Erstjahresbilanz: „Wir haben die Shuntchirurgie erfolgreich als eigenständiges Department am Klinikum etabliert. Unsere Patienten kommen zur Behandlung aus ganz Thüringen, aber auch über die Grenzen des Freistaates hinaus“. Noch in diesem Jahr ist die Zertifizierung als überregionales Shunt-Referenzzentrum geplant.

„Unsere Patienten profitieren davon, dass hier auf kurzen Wegen alle modernen Diagnose- und Therapieverfahren angeboten werden“, sagt die Medizinerin, die über langjährige Erfahrung in der Shuntchirurgie, wie dem Gefäßzugang zur Hämodialysetherapie und allen weiteren Bereichen der Gefäßchirurgie verfügt.

Auch hier hat das Shunt-Team bereits neue Wege eingeschlagen. „Wenn jemand auf eine Dialyse angewiesen ist, ist der Shunt derzeit die beste Möglichkeit“, betont Dr. Döbrich. Neben der Hämodialyse oder dem Einsetzen eines Vorhofkatheters ist die Bauchfelldialyse, die sogenannte Peritonealdialyse, eine fortschrittliche Art der Behandlung. „Mit Olaf Habrecht haben wir einen Facharzt in der Klinik, der die Anlage von Bauchfelldialysekathetern laparoskopisch vornimmt. Das ist nicht nur neu für Weimar, sondern wird deutschlandweit nur bei fünf Prozent der Patienten genutzt, während etwa in Schweden bereits jeder Dritte von den Vorteilen profitiert.“ Mit dieser Methode kann der Patient die Dialyse selbst vornehmen, nachdem er in der Handhabung intensiv geschult wurde. Bei der Peritonealdialyse dient das körpereigene Bauchfell als Filter. Die Flüssigkeitsbeutel müssen mehrmals täglich gewechselt werden und ermöglichen eine Blutwäsche rund um die Uhr. Wenngleich diese Methode den Patienten eine flexiblere Alltagsgestaltung ermöglicht, setzt sie jedoch ein hohes Maß an Eigenverantwortung voraus und ist daher eher für orientierte Patienten geeignet.

Die steigende Lebenserwartung und der medizinische Fortschritt sorgen dafür, dass es vor allem die älteren Patienten sind, die im Shuntzentrum in Weimar betreut werden müssen. Sie bringen oftmals zahlreiche Begleiterkrankungen wie Bluthochdruck und Diabetes mit. „Das macht die Shuntanlage schwieriger als bei Jüngeren“, weiß die Oberärztin aus Erfahrung. Hinzu kommt, dass es für jeden Betroffenen nur begrenzte Möglichkeiten gibt, einen Shunt anzulegen. „Unser Hauptziel besteht darin, den Betroffenen eine möglichst hohe Lebensqualität zu ermöglichen. Dazu möchten wir jedem Patienten mit seinem Gefäßstatus den richtigen Shunt anlegen, einen insuffizienten, also geschwächten Shunt möglichst gefäßschonend korrigieren und natürlich auch für eine möglichst lange Lebensdauer des Shunt sorgen“, erklärt Döbrich. Darüber hinaus soll der Anteil an Prothesenshunts und Dialysekathetern, die mit einer erhöhten Komplikations- und Infektionsrate einhergehen, möglichst gering gehalten werden.“

 

 

  
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